Springe zum Inhalt

Nachtrag: Regattabericht Biercup und ONK (2) 2023 – Niederländischer Meistertitel der O-Jollen geht nach Deutschland

Wie ihr alle mitbekommen habt, ist die ONK 2023 aufgrund mangelnden Windes ins Wasser gefallen. 2 Wettfahrten reichten nicht für die Ehrung eines Niederländischen Meisters 2023. Mit viel Arrangement unserer holländischen Segelfreunde konnte man kurzerhand eine zweite ONK 2023 organisieren, indem man den geplanten Biercup mit mehr Wettfahrten ausstattete.

In der Theorie sah es dann so aus, dass am Samstag 30.09.- 4 Wettfahrten gesegelt werden sollten und der Sieger des Biercups abends geehrt wird. Am Sonntag 01.10. sollten dann drei Wettfahrten folgen, sodass dann die insgesamt 7 Wettfahrten den Niederländischen Meister ergeben. Das Ganze auf dem Revier der ursprünglich geplanten ONK 2023.

Vorweg- die sieben geplanten Rennen fanden so statt. Nach Rücksprache mit dem DSV und den Vorschriften der Ranglistenordnung wertete man dann 4 Rennen mit 1,26 Ranglistenfaktor und ehrte den Niederländischen Meister 2023 extra. Die 1,45 Ranglistenfaktor blieben bei den 2 Rennen Anfang September.

Soviel zur Theorie vorne weg. Nun zum eigentlichen Geschehen.

Am Freitag reisten viele der 44 Teilnehmer an. Einige stellten die Camper auf dem großzügigen Gelände auf, andere hatten in der näheren Umgebung Hotels oder Pensionen gebucht. Nachdem die Boote aufgebaut und ein wenig gefachsimpelt war, entschlossen sich einige deutsche Teilnehmer zu ner ausgiebigen Shoppingtour im naheliegenden Supermarkt in Giethorn. Wenn man schon mal in den Niederlanden ist, muss man doch viiiiiiiiel Käse und regionales Bier kaufen. Dazu unser persönliches Highlight „Heks‘nKaas“ mit frischem Brot- ein Gedicht sag ich euch.

Abends kehrte die „Deutsche Delegation“ dann im Vereinshaus des eigentlichen Biercup-Vereins ein. Aus den letzten Jahren wussten wir um die besonders gute Küche und wurden auch in diesem Jahr nicht enttäuscht.

Am Samstag morgen dann ein kurzes „Palaver“ mit anschließender deutscher Übersetzung und schon ging es los aufs Wasser. Die angesagten leichten Winde mit hier und da einsetzenden kleinen Böen und Windlöchern konnten wir dann live erleben. Die Kreuz war nicht allzulang, oben und unten eine Gate, zwei Runden up and down.

Aufgrund der Windverhältnisse war es unheimlich schwierig konstante Plätze einzufahren. Jeder handelte sich hier und da schon seinen Streicher der Serie ein. Hinzu kam noch ein belgischer Schiedsrichter, der mit Adleraugen durchs Feld fuhr. Wie lernen daraus, dass ein wenig Schaukelei mit Bizeptraining zu ungewollten Drehungen führt und dass das Antreten des Bootes am Start nicht übertrieben werden darf. Besonders dann nicht, wenn sich der Schiri heimlich von hinten angeschlichen hat und man beim Pfeifen vor Schreck fast ausm Boot fällt.

Fedde kam am Samstag mit den Verhältnissen am Besten zurecht und erkämpfte sich den Tagessieg mit gleichzeitigem Gewinn des Biercup. Etwas Diskussion kam auf, als kein Streicher nach 4 Wettfahrten ausgewiesen war, aber ein Blick in die Ausschreibung ergab Klarheit- alles richtig, Streicher erst ab 5 Wettfahrten.

Am Abend lud der austragende Verein zu einem zünftigen Grillbuffet, paar Getränken und Livemusik ein. Komisch war, dass sich die Niederländer alle draußen aufhielten und kaum im Inneren anzutreffen waren. Naja, im Laufe des Abends verstanden wir warum- Musik ist halt Geschmackssache. Hier und da wurden dann aber doch noch die Tanzschuhe ausgepackt und so ließen wir den Abend gemütlich ausklingen. Nicht zu spät, da der erste Start am Sonntag auf 09:30 Uhr angesetzt war.

Am Sonntag dann raschelten die Blätter an den Bäumen deutlich mehr. Angesagt waren 13kn bis 22kn. Die schweren Jungs lächelten vor sich hin und freuten sich auf einen Segeltag mit konstanteren Bedingungen. Draußen kam es dann anders. Die 22kn blieben aus. Wir hatten 9kn und in Böen mal drüber.

Nach den drei Rennen waren sich alle sicher, dass Jan Willem die Serie für sich entschieden hat. Schon am Samstag ganz vorn mit dabei, hatte er eine konstante Serie hingelegt und hätte einen 17. streichen können. Dahinter war aber alles unklar. Keiner schaffte es die Platzierungen so zusammen zu rechnen und den Streicher zu berücksichtigen, sodass es bei den vielen Fragezeichen blieb.

Fedde, der Samstagsgewinner und am Sonntag sehr stark? Herbert mit konstanten Top-Platzierungen, aber zwei Streichern? Wessel, mit dem man immer rechnen musste? Oder Frank, der nie ganz vorn aber immer dabei war?

Plötzlich ging das Gerücht um, dass Jan Willem sich im letzten Rennen einen Frühstart einhandelte und somit der 17. Platz in die Wertung ging. Damit dürfte der Titel futsch sein.

Dann kam die Gewissheit. Thies strahlte übers ganze Gesicht, als er sich vom Wettfahrtbüro zu uns beim Verladen der Boote kam und schnurstracks zu Frank ging. Er hatte die Serie für sich entscheiden können. Die konstanten Platzierungen verhalfen ihm zum Sieg. Fedde wurde knapp Zweiter und Jan Willem Dritter. Extra schade für Herbert, der sich mit dem 17. Platz im letzten Rennen die Siegchance vertan hatte und Vierter wurde.

Dann die Siegerehrung. Mittendrin brachten die Damen vom Tresen eine Runde Siegerbier für alle. Anschließend wurde Frank noch besonders gewässert. Da es zu flach ist und sich keiner verletzen sollte, schob man ihn kurzerhand mit einem Handwagen die Slipanlage runter. Auch mal eine lustige Variante.

Der Titel ging nach Deutschland- zuletzt im Jahre 2008. Die Serie ist gebrochen.

Alles in allem eine sehr gute Veranstaltung mit gelungenem drumherum und professioneller Wassercrew. Das Wetter spielte auch mit, sodass keine Wünsche offenblieben.

Frank

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.